Cheers for Fears & Theater im Pumpenhaus Münster
24.-28. Juli 2024, Probenzentrum Hoppengarten Münster
Cheers for Fears und das Theater im Pumpenhaus Münster luden vom 24. bis 28. Juli 2024 Kunststudierende und junge Künstler*innen NRWs zu einem interdisziplinären Labor in den Proben- und Residenzort Hoppengarten in Münster ein. Das Austauschformat war die erste Zusammenarbeit zwischen der Initiative und dem Theater mit dem längerfristigen Ziel, die jungen Künstler*innen und Kunststudierenden Münsters untereinander und auch mit dem Theater im Pumpenhaus als lokaler Struktur zu vernetzen.
Das Common Grounds Lab bot Teilnehmenden mit unterschiedlichen (künstlerischen) Ausbildungshintergründen aus Münster und Umgebung an fünf intensiven Tagen die Möglichkeit, zusammenzukommen, die eigene Praxis im Austausch mit den anderen Künstler*innen zu reflektieren und neue interdisziplinäre Arbeitsweisen zu entwickeln. Das Probenzentrum Hoppengarten bildete dabei den konkreten ‚common ground‘ für die Begegnung unterschiedlichster Perspektiven und für gemeinsame künstlerische Try Outs.
Teilnehmende des Labs verorteten sich in vielfältigen künstlerischen Genres wie Performance, Fotografie, Musik, bildende Kunst, künstlerische Forschung, Theaterpädagogik etc. und brachten darüber hinaus ihre Expertisen in z.B. Ökologie und Aktivismus mit ein.
Moderiert und begleitet vom Cheers for Fears Team ging es zunächst darum, gegenseitig unsere künstlerische Praxis kennenzulernen. Dementsprechend haben wir gemeinsam Voraussetzungen, Bedingungen und Begriffe unserer Arbeit diskutiert und verhandelt. Was motiviert uns und unsere Kunst? Was sind unsere individuellen Strategien, was unsere gemeinsamen Anliegen? Was ist unser common ground? Zu diesen Fragen erhielten wir Unterstützung von zwei externen Expert*innen aus der Freien Szene NRWs: Die Choreografin Silvia Ehnis gab einen Workshop zum Thema Layerings und Emergence, in dem sie mit unterschiedlichen künstlerischen Scores arbeitete, um die Entwicklung
einer künstlerischen Arbeit möglichst kleinteilig und gleichzeitig spielerisch bewusst zu machen. Valerie Wehrens, die verschiedene Projekte in NRW dramaturgisch begleitet, hielt einen Input zum „Commons“-Gedanken im künstlerischen Bereich und praktizierte mit uns gemeinsam die von Valerie und Lili M. Rampre entwickelte Feedbackmethode „Take More Care“.
Aus den beiden Workshops ergaben sich interdisziplinäre Kleingruppen, die zusammen zu jeweils einem Score aus dem Workshop von Silvia Ehnis arbeiteten. So entstanden jeweils kleine interdisziplinäre Showings zu den Begriffen Nourishing, Decisioning, Inviting und Archiving.
Neben den gemeinsamen künstlerischen Try-Outs untersuchten wir die Möglichkeiten des Probenzentrums Hoppengarten mit den Mitteln der Kunst und Intervention, z.B. durch Environmental-Embodiment-Praxis, Automatic Writing und Bewegungs-Improvisationen.
Die Teilnehmenden des Common Ground Labs schwärmten auch in den Münsteraner Stadtraum, ins Theater im Pumpenhaus sowie in die anliegenden Gemeinschaftsgärten aus und erkundete Münster aus einer künstlerisch forschenden Perspektive. So untersuchte die Gruppe ausgehend vom thematischen Schwerpunkt Common Grounds die lokale Fauna und deren Nutzbarkeit in der direkten Umgebung des Hoppengartens. Die Gruppe konnte außerdem direkt Anrainer wie Cactus Junges Theater und die Ateliers im Hoppengarten kennenlernen und produktive Verbindungen entdecken.
Während des Labors kamen wir immer wieder im Plenum zusammen, um uns gegenseitig zu feedbacken, aufkommende Bedürfnisse und Gefühle zu teilen und Arbeitsstände zu tauschen. Den Abschluss des Labors feierten wir mit einem Sharing der Arbeitsstände und einem Grillfest.