On Tour

Re_Generation: Training for political Imaginaries (2023)

Auftakttreffen am 26.11.2022, Workshop-Camp und Symposium vom 05.05. bis 14.05.2023

Eine Kooperation mit dem FFT Düsseldorf, Siegmar Zacharias und Cheers for Fears

In der Biologie folgt auf einen Verlust oder eine Beschädigung die Regeneration. Einem Oktopus kann ein neues Glied wachsen, wenn eines abgerissen wurde, der Boden kann sich regenerieren, nachdem er durch Monokulturen stark ausgelaugt wurde und die menschliche Haut regeneriert sich alle 27 Tage, um ihren Schutz und ihre Funktion aufrechtzuerhalten. Regeneration bedeutet, das volle Potenzial eines Systems wieder herzustellen. Es ist ein Prozess des Wandels, der das Bestehende ehrt.

Das Projekt Re_Generation war eine Kooperation des internationalen Produktionshauses FFT Düsseldorf, der Performancekünstlerin Siegmar Zacharias und der Initiative Cheers for Fears. Die Kooperationspartner*innen haben gemeinsam mit Studierenden, Kunst- und Kulturschaffenden geübt Zukunft zu praktizieren.

Teil des Projektes Re_Generation waren verschiedene kleinere Teilprojekte und Veranstaltungen – die Re_Generation Group, das Workshop-Camp „Re_Generation: Training for Political Imaginaries“ und ein abschließendes Symposium mit Performanceprogramm am FFT Düsseldorf.

Re_Generation Group

Zu Beginn der Projektes wurden Studierende und Kulturschaffende über einen Open Call eingeladen, an der Re_Generation Group teilzunehmen und durch künstlerische Methoden, die Bedingungen zu reflektieren, unter denen wir leben: Klimakrise, Kapitalismus, Kolonialismus, anders gesagt: Ausbeutung und Erschöpfung.

Wie können wir Zukunft leben, wenn so vieles unmöglich erscheint? Wie kann Erholung aussehen, wenn Heilung keine Option ist? Wie können wir über Verluste und Ungerechtigkeiten trauern und gleichzeitig gemeinsam Kraft für einen solidarischen Wandel schöpfen?

Um zukünftiges Handeln einzuüben, nutzte Re_Generation queere, dekoloniale und feministische Perspektiven und nahm neben der Regeneration als Erneuerung und Erholung, den Austausch verschiedener Generationen und das Teilen von Wissen in den Fokus.

Das Projekt Re_Generation startete am 26. November mit einem Auftakttreffen der Re_Generation Group, bestehend aus Studierenden und Kulturschaffende, der Künstlerin Siegmar Zacharias und Cheers for Fears.

Einem Aufruf folgend, kamen die Beteiligten zusammen, um die eigene künstlerische, kuratorische oder wissenschaftliche Praxis zu reflektieren und/oder sich in Zukunft mit den aufgeworfenen Fragen zu beschäftigen. Wie arbeiten wir miteinander? Wie beziehen wir uns auf unsere Umwelt? Wie produzieren wir derart, dass wir regenerative und transformierende Kräfte befördern?

Ausgehend von diesem Auftakttreffen traf sich die Re_Generation Group innerhalb von sechs Monaten regelmäßig in verschiedenen Formaten – der Re_Generation Lesegruppe (geleitet von Katja Grawinkel-Claassen und Kathrin Tiedemann), regelmäßigen Check-Ins mit Siegmar Zacharias und Vorträgen von Alexis Pauline Gumbs und Bayo Akomolafe. Die Teilnehmenden schlossen sich zu Gruppen zusammen, in denen sie eigenständig zu unterschiedlichen Themen forschten.

Einige der Recherchen entwickelte die Re_Generation Group zu Workshops, die in dem Workshop-Camp „Re_Generation: Training for Political Imaginaries“ mit der Öffentlichkeit geteilt wurden.

Workshop-Camp „Re_Generation: Training for Political Imaginaries“

Vom 05. bis 07. Mai 2023 kamen Interessierte bei einem Workshop-Camp im FFT Düsseldorf zusammen. Die verschiedenen Workshops beschäftigten sich aus vielfältigen Perspektiven mit Re_Generation und nahmen dabei Bezug auf queere, feministische und dekoloniale Theorien und Praktiken.

An den drei Tagen wechselten sich Workshops, geleitet von Teilnehmenden der  Re_Generation Group, mit Workshops, angeleitet von Künstler*innen des Re_Generation Festival-Programms, ab. Das Workshop-Camp bot einen Einblick in verschiedene Praktiken der Re_Generation und schaffte Räume, um sich gemeinsam über aktuelle Fragen, Diskurse und Krisen auszutauschen, Handlungsweisen zu erproben und eine gemeinsame Zukunft zu imaginieren.

Programm

FREITAG, 5.5.

18 – 19 Uhr: Check-In und Ankommen

19 – 21 Uhr: Acclimatization – a re_generative warm-up with Cheers for Fears / Workshopleitung: Jascha Sommer und Josefine Luka Simonsen

SAMSTAG, 6.5.

10 – 11.30 Uhr: Lingering / Workshopleitung: Linda Jiayun Gao-Lenders, Josephine Pascale Rudolph, Janis Jirotka

11.45 Uhr – 13.15 Uhr: Listening to plants / Workshopleitung: Siegmar Zacharias

13.15 – 14.15 Uhr: Pause

14.15 – 15.45 Uhr: Decolonizing Objects and Bodies – A Workshop on how to

reappropriate BIPoc’s only / Workshopleitung: Abhinav Sawhney

14.15 – 15.45 Uhr: Gemeinsames Lesen von My Grandmother’s Hands.

Racialized Trauma and the Pathway to Mending Our Hearts and Bodies von Resmaa Menakem / Workshopleitung: Siegmar Zacharias

16 – 17.30 Uhr: An Eco-Sexual-Walk in Honour of Annie Sprinkle and Beth

Stephens / Workshopleitung: Mithu Sanyal

SONNTAG, 7.5.

10 – 11.30 Uhr: Sexotechnologies / Workshopleitung: Nicol Rivera

11.45 – 13.15 Uhr: .SPEAK / Workshopleitung: Neha Spellfish

13.15 – 14.15 Uhr: Pause

14.15 – 15.45 Uhr: Agressive Cuddling – How to be heavy / Workshopleitung: Eroca Nicols

Zum Nachlesen – Literaturliste Re_Generation Lesegruppe

„Gathering Moss“ Robin Wall Kimmerer

„Undrowned“ Alexis Pauline Gumbs

„These Wilds Beyond Our Fences“ Bayo Akomolafe

Weitere Informationen zu dem weiteren Programm von Re_Generation findet sind auch auf der Website des FFT Düsseldorf zu finden: https://www.fft-duesseldorf.de/reihen-festivals/re_generation